Karlas Kilos - Liebe ist die beste Diaet by Lotti Tomke

Karlas Kilos - Liebe ist die beste Diaet by Lotti Tomke

Autor:Lotti Tomke [Tomke, Lotti]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebesromane, Moderne Frauen, Gegenwartsliteratur, Romantische Komödie, Humor, General Fiction, Belletristik für Frauen, Belletristik
veröffentlicht: 2016-08-09T22:00:00+00:00


29. Denaturiertes Eiweiß

»Prinzessin! Was darf ich Ihnen anbieten?« Lukas März stand im Fritten Fritz, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Er schien sich ehrlich zu freuen, sie zu sehen. Nur leider war er der falsche Mann.

»Wo ist Jan?« Karla schaute sich suchend um.

»Jan? Das ist Ihnen schon mal rausgerutscht. Sagen Sie mal, kennen Sie einander?« Fragend blickte er Karla in die Augen, sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. »Oh nein, erzählen Sie mir jetzt bloß nicht, dass Sie ein gutes Wort für mich eingelegt haben und er mir den Job nur deswegen gegeben hat.«

Karla hob beschwichtigend die Hände. »Keine Sorge, Sie stehen hier, weil Sie verdammt gut kochen können. Was Sie auch sofort wieder unter Beweis stellen dürfen. Aber erst möchte ich wissen, wo Jan ist.«

»Er ist mit Chiara in den Markthallen. Wegen irgendwelcher neuer Zutaten. Worauf haben Sie denn Appetit?«

»Wer ist Chiara?«, fragte Karla, konnte sich die Antwort aber bereits denken. Das naturblonde Topmodel.

»Sein Souschef. Oder sagt man Souschefin? Sie muss derzeit ganz schön im »Esszimmer« schuften, weil Jan sich ja vollkommen auf die Fritten Fritz Geschichte konzentriert. Er möchte, dass die Umwandlung zu gesundem Fast Food komplett abgeschlossen ist, wenn sein Vater zurückkommt. Aber zum Glück hat er jetzt ja mich.« Lukas März lächelte stolz, doch Karla hatte ihm kaum mehr zugehört.

Chiara war Köchin? Warum war sie dann so schlank? Gemeinheit! Die Natur verfügte definitiv über Optimierungspotenzial in ihrem Verteilungsplan.

Vielleicht hatte Chiara hässliche Füße? Männer hassten Frauen mit hässlichen Füßen! Ganz bestimmt war ihr Zeigezeh, also der zweite Zeh, länger als ihr großer Zeh und lugte bei offenen Schuhen unschön hervor. So musste es sein.

»Eine Currywurst mit Pommes, bitte«, bestellte Karla zufrieden.

»Denaturiertes Eiweiß? Sind Sie lebensmüde? Wir haben gerade grüne Smoothies ins Programm genommen. Was halten Sie von Spinat-Grünkohl-Sellerie-Ingwer-Orange mit einem Hauch Koriander?« Lukas März wedelte mit einem Bund Spinatblätter vor ihrer Nase herum, als wollte er einen Hund dazu bringen, Männchen zu machen.

»Bleiben Sie mir bloß weg mit dem Grünzeug. Ich betreibe schon Photosynthese. Servieren Sie mir eine Currywurst, aber schnell. Sonst erzähle ich Ihrem Chef, was Sie wirklich für einer sind.«

»Kommt sofort.« Lukas März machte sich auf der Stelle an die Arbeit, denn gegen dieses schlagkräftige Argument kam er mit seiner flapsigen Art nicht an. Er konnte ja nicht ahnen, dass Karla leider nicht mehr in der Position war, Jan irgendetwas zu erzählen.

Aber so schnell gab sie nicht auf! Sie würde Jan beweisen, dass sie ihn liebte.

Hatte sie gerade liebte gedacht?

Sie konzentrierte sich auf das Gefühl in ihrem Bauch.

Ja, sie hatte liebte gedacht!

Karla lehnte sich an die Bude und ließ den Blick schweifen. Sie musste sich etwas einfallen lassen.

Ein grinsender Chinese kam an den Imbiss und stellte sich neben sie. Was wollte der jetzt hier? War ihm der Reis ausgegangen? Pfui, schimpfte ihr Über-Ich postwendend.

Zugegeben, seit der HGV-Sache hatte sie einen dezenten Asiaten-Rassismus entwickelt. Aber war das verwunderlich?

»Oh, Sie zuviel Yin«, sagte der Chinese, immer noch mit diesem irren Grinsen im Gesicht. Oder war das sein normaler Gesichtsausdruck?

»Wie bitte?« Was redete der Typ denn da? Sie wollte in Ruhe nachdenken, wie sie Jan zurückerobern konnte.



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